Was ist "Guter Reitunterricht"?
Guter Reitunterricht - Prolog
Zunächst möchte ich klar stellen: „Gut“ definiert jeder für sich selbst! Ich möchte in den folgenden Zeilen darstellen, was „Guter Reitunterricht“ für mich bedeutet. Wenn Dich meine Herangehensweise anspricht und Du Unterstützung für Dich und Dein Pferd suchst, kontaktiere mich gerne!
Während es sicherlich viele kleine Bausteine gibt, sind für mich vor allem zwei Elemente im Reitunterricht entscheidend:
- Die Beziehung zwischen Deinem Pferd und Dir.
- Der gesunde Bewegungsablauf Deines Pferdes.
Wie das genau aussieht, erfährst Du in diesem Blogbeitrag. Viel Freude beim Lesen!
Gerne beantworte ich Dir weitere Fragen direkt. Kontaktiere mich gerne!
(Mein) Ablauf des Reitunterrichts
Mein Ansatz ist: Jeder Mensch und jedes Pferd sind eigene Charaktere und Individuen mit ihren ganz eigenen Stärken. Am Anfang steht also eine Bestandsaufnahme.
Für mich ist wichtig zu wissen:
- Wo stehst Du.
- Wo steht Dein Pferd.
- Wo wollt Ihr hin.
Wie steht es um die Beziehung zwischen Deinem Pferd und Dir:
- Vertraut Ihr einander.
- Gibt es kommunikative Missverständnisse.
Wie ist der körperliche Zustand des Pferdes, ggf. auch des Reiters:
- Gibt es körperliche oder mentale Herausforderungen.
- Gibt es körperliche Einschränkungen.
Außerdem stelle ich mich auf Eure Trainingsmöglichkeiten ein:
- Gibt es einen ganzjährig nutzbaren Reitplatz.
- Steht Dir eine Reithalle zur Verfügung.
- Hast Du gutes Ausreitgelände.
Nach dieser ersten Bestandsaufnahme schauen wir gemeinsam, wo und wie beginnen wir: Arbeiten wir vom Boden oder aus dem Sattel. Oder ist vielleicht erstmal etwas ganz anderes gefragt? Vielleicht betrachten wir auch zunächst Aspekte der Beziehung zwischen Euch. Vertraut Ihr einander? Kennt jeder Spieler die Regeln des Beisammenseins? Sollten wir zunächst an der wechselseitigen Kommunikation arbeiten?
Wir formulieren Ziele und suchen gemeinsam einen Roten Faden für die Zusammenarbeit. Am Ende einer Stunde fassen wir zusammen und Du bekommst Übungen an die Hand, an denen Ihr weiter feilen könnt.
Und: Ich werde Dir immer erklären, warum ich Dich bitte diese Übung zu machen - oder warum Du eine andere (noch) nicht machen solltest. Frag gerne nach! Ich freue mich auf den Austausch mit Dir.
Egal was ich Dir im Unterricht sage, ich muss Dir eine Erklärung für meine Aussagen liefern können. Denn nur das, was verständlich erklärt werden kann, basiert auf einem durchdachten Fundament und hält einer Überprüfung stand.
Die zwei Komponenten meines Reitunterrichts
Wie oben bereits beschrieben, hat aus meiner Sicht der Gute Reitunterricht zwei entscheidende Elemente: Gesunde Bewegungsabläufe und eine vertrauensvolle, freudvolle Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Betrachten wir zunächst die anatomische Ebene.
1. Guter Reitunterricht legt Wert auf anatomisch korrekte Bewegungsabläufe
Ich glaube nicht, dass es „die eine Lösung“ für jedes Pferd und jeden Menschen gibt. Aber: Es gibt bestimmte anatomische, funktionale Grundsätze, die für Pferde aller Rassen und Reitweisen gelten.
„Guter Unterricht“ bedeutet also für mich, dass ich stets darauf achte, dass Übungen und Lektionen korrekt ausgeführt werden. Denn nur korrekt ausgeführte Bewegungen sind gesund für das Pferd.
Ein Beispiel: Läuft Dein Pferd im Schulterherein auf der linken Hand über die rechte Schulter weg, tritt es dadurch hinten links nicht unter, verbiegt es sich bei der Übung und rotiert seine Wirbelsäule in die falsche Richtung.
Daraus resultiert: Der eigentliche Zweck der Übung geht verloren. Es ist also meine Aufgabe als Reitlehrer stets die Korrektheit der Bewegungen zu überprüfen und verständlich und umsetzbar zu korrigieren.
Das korrekt gerittene Schulterherein stärkt die Balance des Pferdes unter dem Reiter, indem es die natürliche Schiefe ausgleicht. Durch das Untertreten übt das Pferd, hinten Last aufzunehmen. Die Oberlinie spannt sich bei korrekter Rotation der Wirbelsäule auf und wird gekräftigt. Der Brustkorb wird angehoben, das Genick des Pferdes ist frei.
Wird diese Lektion nicht korrekt geritten, verfehlt der Reiter die gesunderhaltende Wirkung dieser Übung. Und noch weiter: Sie richtet eher Schaden an. Verschleiß, Verstärkung der natürlichen Schiefe, verspannte Muskulatur sind nicht selten die Folge fehlerhaft gerittener Lektionen.
Ein guter Reitlehrer muss die Anatomie des Pferdes kennen! Guter Reitunterricht muss auf gesunde Bewegungsabläufe des Pferdes absoluten Wert legen. Daraus folgt, dass ein guter Reitlehrer erkennen muss, wann der Bewegungsablauf eines Pferdes gesund ist - und wann nicht.
Anleitung zu gesunder Bewegung
Problem erkannt. So weit so gut. Nun ist es die Aufgabe eines guten Reitlehrers, ungesunde Bewegungsabläufe zu korrigieren.
Diese Korrektur oder auch einfach Verfeinerung des Reitens besteht aus mehreren Komponenten und ist sehr individuell für jedes Pferd und für jeden Reiter. Häufig ist es ein Zusammenspiel aus der Hilfengebung des Reiters, dem Sitz des Reiters - und nicht zuletzt der Erkenntnis für den Reiter, was genau denn in einer Lektion passieren sollte.
- Wie sollte sich das Pferd gesund bewegen?
- Was passiert anatomisch im Pferd?
- Was fällt bereits leicht?
- Was fühlt sich fest oder gezwungen an?
Wichtig sind auch die naturgegebenen körperlichen Voraussetzung Deines Pferdes zu kennen:
- Was ist das ursprüngliche Zuchtziel Deines Pferdes?
- Was kann es rein körperlich auf Grund seiner Anatomie leisten?
- Welche (traumatischen) Erfahrungen hat es in seinem bisherigen Leben gemacht?
Ich bin überzeugt: Wenn ein Pferd unserer Frage (meint: „unserer Hilfe“) nicht Folge leistet, versteht es entweder nicht, was wir wollen - oder es ist körperlich und/oder mental nicht in der Lage dazu, unserer Frage korrekt zu beantworten.
Nicht selten haben wir mit traumatisierten, früher verletzten oder verrittenen Pferden zu tun. Hier muss „Guter Reitunterricht“ entscheiden, in welchen Schritten vorgegangen wird.
2. Guter Reitunterricht setzt auf eine gute Beziehung zwischen Mensch und Pferd
Mal ehrlich: Pferde sind in der Regel Hobby. Und selbst wenn Pferde Dein Beruf sind - trotzdem kann die Arbeit doch Spaß machen, oder? Und damit meine ich beidseitig: Für den Reiter und für das Pferd!
Jedes Pferd ist wunderbar - wenn man es nur lässt. Gern frage ich Reitschüler nach Ihrer Beziehung zu Ihrem Pferd.
- Wie ist der Charakter Deines Pferdes?
- Was macht Dein Pferd einzigartig?
- Was magst Du besonders an ihm?
- Welche Herausforderungen gibt es?
Im Reitunterricht muss immer zunächst geklärt werden: Geht es zunächst um Beziehungsarbeit zwischen Mensch und Pferd? Denn nur wenn ein Vertrauensverhältnis besteht, kann eine freudvolle Zusammenarbeit entstehen.
Fazit zum Guten Reitunterricht
Ich wünsche mir ein freudvolles, motiviertes Beisammensein zwischen Pferd und Mensch! Ich möchte dabei helfen, dass die gemeinsame Zeit und Arbeit Spaß macht.
Natürlich gehört dazu auch das „Besser Werden“. Gemeinsam neue Lektionen zu erarbeiten und zu meistern ist für den Mensch ein Erfolg - aber auch Dein Pferd wächst an den gestellten Aufgaben.
Du hast Interesse? Auf meiner Webseite findest Du Infos „Über Mich“ sowie zu „Meinem Angebot“. Natürlich kannst Du dich auch gerne direkt bei mir melden!
Übrigens: Mir ist der Austausch mit anderen Pferdemenschen sehr wichtig. Wenn wir uns gegenseitig mit unseren Stärken ergänzen, schaffen wir eine noch bessere Welt für Pferde. Sehr schätze ich meine Freundin Katrin. Ihr habt Interesse an Freiarbeit, die auf einer echten, starken Beziehung zu Eurem Pferd basiert? Dann schaut mal bei ihr vorbei!
Ich freue mich, Dich und Dein Pferd kennen zu lernen und Euch auf Eurem gemeinsamen Weg zu begleiten!